Der Verkehr nimmt stetig zu – und damit zwangsläufig leider auch die Raserei, Drängelei und Lärmbelästigung. Geschwindigkeitsbeschränkungen werden massiv und mehrfach einfach ignoriert, genauso wie Überholverbote. Die Abstände zu Radfahren und Fußgängern/Wanderern beim Überholen, werden nicht eingehalten und gleichzeitig wird oftmals die Geschwindigkeit nicht reduziert. Teilweise muss man „in den Graben springen“ , um nicht über den Haufen gefahren zu werden. Das betrifft Autos und Motorräder gleichermaßen. In der Sommerzeit überwiegen die Motorräder, im Winter die PkWs.
Extrem gefährliches Überholen vor Kurven ist hier zur Normalität geworden, insbesondere bei Motorradfahrern. Dazu kommt noch die exorbitante Belastung mit unnötigen Lärm, verursacht vor allem durch eine Vielzahl an Motorrädern.
Zahlreiche Unfälle mit Schwerverletzten und Toten entlang der Straße ist nun die Bilanz. Von den nicht-gemeldeten Unfällen, Fast-Unfällen und Wild-Unfällen ganz zu Schweigen.
Egoismus und Rücksichtslosigkeit haben hier Vorfahrt – denkt offensichtlich ein Großteil und beweist dies auch tagtäglich auf´s Neue. Für die einen ist es „Spaß und Bereicherung“ – für die anderen einfach nur noch krank machender Lärm und Stress bei Mensch & Tier. Als „Sahnehäubchen“ bekommt man dann auch Aussagen zu hören, wie z.B. :
„Mir doch egal, was da auf den Schildern steht“ oder auch:
„Hört auf rumzuheulen. Zieht weg, Ihr müsst hier nicht wohnen“.
Die absolute Krönung war dann das hier:
„Ich hab gedacht, wenn ich Lichthupe gebe und links blinke, dass Sie dann rechts ran fahren und mich vorbei lassen“ (O-Ton einer Dränglerin, mit der ich ins Gespräch kam)
Es wird Zeit, die Problematik in das Bewusstsein der Menschen zu holen – bei den Verkehrsteilnehmern, sowie auch bei der Lokal-Politik.
In der Vergangenheit hat im Grunde jeder, der hier wohnt, schon mindestens einmal (manche mehrfach) bei der Polizei angerufen oder an die Stadtverwaltung geschrieben, um die Sachlage zu schildern und dem Ärger Luft zu machen. Daraufhin kam wenigstens jemand von der Polizei und es gab hin und wieder eine „Blitz-Aktion„. Da ist dann mal für ein paar Stunden Ruhe. Kaum sind die wieder weg, geht die Raserei kurzerhand weiter. Immerhin werden die Beschwerden zumindest von der Polizei wahr genommen.
Ganz anders sieht es bei der Verwaltung aus. Bis auf eine V85-Messung (für 1Woche in 2023), die von der Stadt Ennepetal veranlasst wurde, gab es sonst keine Reaktionen. Hier zeigt auch die mittlerweile langjährige Erfahrung, dass die Zuständigkeiten zwischen Stadt- und Kreis- und Landesverwaltung hin und her geschoben werden.
Wo da die Gründe liegen, darüber lässt sich viel spekulieren. Getan wurde jedenfalls bisher so gut wie gar nichts.
(Stand: Nov.2024)
Die Bürgerintiative L699 wurde im Sommer 2024 gegründet. Lange davor haben wir überlegt, beratschlagt und diskutiert. Nachdem wir in der Lokalpresse einen Bericht über die Beschwerde einer anwohnenden Familie gelesen hatten, gab es dann endlich den nötigen Ruck. Der Startschuss war gefallen. Zuerst haben wir Info-Flyer in allen Briefkästen entlang der L699 eingeworfen. Wir wollten schauen, wieviele sich betroffen fühlen und etwas tun möchten.
Am 17.11.2024 gab es daraufhin unser erstes gemeinsames Treffen im Vereinshaus des Angelvereins, das uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde. Der Andrang war riesig, es gab weniger Sitzplätze als Teilnehmer. Mehr als zwei Stunden wurden gefüllt mit sachlichen Vorträgen und Redebeiträgen. Außerdem wurde Info-Material und eine Unterschriftenliste mit Forderungen an die Lokal-Politik herum gereicht.
Unsere Forderungen sind :
1.) Kurzfristig : engmaschige Geschwindigkeitskontrollen und Lärmmessungen an sonnigen, trockenen Wochenenden und Feiertagen auf der L699 ab Beginn und während der Motorradsaison.
2.) Mittelfristig : Maßnahmen zur Geschwindigkeitsdrosselung, wie z.B. Verkehrsinseln, Rüttelstreifen, Radwegekennzeichnung, Warnschilder „Radarkontrolle“
3.) Langfristig (wenn vorgenannte Maßnahmen nicht greifen) : Fahrverbot für Motorräder an Wochenenden




Wohlgemerkt: es ist nicht so, dass sich hier alle Auto- und Motorrad-Fahrer daneben benehmen. Im Durchschnitt betrifft es ungefähr die Hälfte. Nicht grad wenige davon übertreiben es extrem.
Es ist auch nicht so, dass wir komplett gegen den Durchgangsverkehr sind. Mit den derzeitigen Zuständen ist es jedoch unzumutbar geworden.
Die L699 ist weder eine Autobahn, noch eine Rennstrecke. Im Gegenteil, es ist eine hübsche Straße mitten durch die wunderschöne Natur. Genau das wollen wir erhalten und genau dafür treten wir ein.
Es ist unser gemeinsames Bestreben, dass die L699 als eine Straße der fröhlichen Begegnungen wahr genommen wird. Ein gewisses Maß an Rücksicht und Zurückhaltung ist unsere Bitte an alle Verkehrsteilnehmer.
„Freie Fahrt für freie Bürger“ ?
Mhm , ja gut ok. Freiheit bedeutet aber auch Verantwortung – und das nicht nur für sich selbst !
Unsere nächsten Vorhaben und Schritte sind bereits in Planung. Wer Interesse oder Fragen hat, kann sich gerne bei uns melden.
In Kürze geht es hier weiter (23.01.2025)